Wir haben sehr viel Wind, den ganzen Tag weht es mit 30 – 35 Knoten. Am späten Nachmittag so gegen 17.30 Uhr beruhigt sich das Wetter und es weht nur noch mit 15kn, jedenfalls hier in der Ankerbucht.
Wir holen den Anker auf und setzen in der Bucht Groß und Fock. Der Wind weht nicht wie angekündigt von NW, sondern aus 28° (NO) und so haben wir den Wind fast von vorne.
Bis zum Leuchtturm fährt es sich noch ganz gut. Dann sind wir aus der Landabdeckung und der Wind legt zu.
Da es die ganze Nacht durch mit über 30kn geweht hat, sind die Wellen dem entsprechend hoch. Wir kommen nicht gut voran und Titus knallt oft ins Wellental.
Karin ist das alles zu viel und sie möchte umkehren. Die Männer akzeptieren das und wir kehren um. Mit achterlichem Wind ist es angenehm und Titus segelt schnell Richtung Sant Jordi.
20:30 Uhr
Nach 18sm sind wir wieder in der Bucht vor Colonia de Sant Jordi und der Anker fällt.
Hier in der Bucht liegen wir windgeschützt und verbringen eine ruhige Nacht.
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Freitag, 27. April 2018
7.45 Uhr Zweiter Versuch! Anker auf und raus aus der Bucht. Heute haben wir nur noch einen Hauch von Wind. Auch die Wellen sind weg.
8:45 Uhr
Wir setzen den Code Zero, aber das bisschen Wind kommt jetzt genau von achtern und das mag der Code Zero nicht. Also Code Zero wieder einrollen und es geht unter Maschine weiter Richtung Sardinen. Sardinen haben wir erst mal als Ziel eingegeben. Falls alles gut läuft, werden wir vielleicht gleich weiter bis Sizilien fahren.
Bis hier sind wir gestern schon gewesen.
Der Tag verläuft ruhig und wir können die See genießen.
20.30 Uhr
Der Abend und die erste Nacht kommt. Wir haben Vollmond, das ist für eine Nachtfahrt sehr angenehm. Den Horizont kann man die ganze Nacht über erkennen. Man fährt nicht in eine rabenschwarze Nacht.
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Samstag, 28. April 2018
Wieder Sonnenschein von einem makellosen Himmel.
14:00 Uhr
Ab Mittag kommt etwas Wind auf, wir setzen das Groß und rollen den Code Zero wieder aus.
Aber es reicht nicht für eine gute Geschwindigkeit für die lange Strecke, die noch vor uns liegt, also lassen wir eine Maschine mit arbeiten. So laufen wir 7kn und kommen gut voran, 200sm haben wir schon auf der Logge.
Eine halbe Stunde lang beobachten wir im Wasser treibende kleine Plastikteilchen. Wer hat da Müll entsorgt!
Umweltsünder!
Die Sonne geht unter und die zweite Nacht beginnt.
Ein Schwalbe umkreist unser Schiff. Immer und immer wieder fliegt sie um uns herum. Dann kurz nach Sonnenuntergang fliegt sie zum Steuerstand herein und setzt sich direkt vor das Steuerrad. Sie ist scheinbar sehr erschöpft, denn es stört sie nicht, dass wir dort mehrmals den Autopiloten bedienen und das Steuerrad bewegt sich auch ständig.
Die Schwalbe übernimmt die Nachtwache
22.00 Uhr
Der Wind legt zu und wir schalten die Maschine aus und können segeln. 257 sm sind schon geschafft. Wir beschließen Sardinien links liegen zu lassen und gleich bis Sizilien zu fahren.
Der Rest der Nacht verläuft ruhig und ohne weitere Vorkommnisse. Keine Fischer und keine Frachter die unseren Weg kreuzen. ……… und wieder eine Nacht mit herrlichem Vollmond.
Danke Mond, du hast uns sehr geholfen.
Sonntag, 29. April 2018
Sonnenschein und glatte See mit leichter Dünung.
10:30 Uhr Wir bergen das Groß und packen den Code Zero wieder in die Kiste. Insgesamt sind wir seit Frankreich 2.100sm unterwegs.
19:50 Uhr
Wir rollen die Fock aus, der Wind weht mit 15kn aus 270°. Wir haben aktuelle Wettermeldungen bekommen: Vorhersage: Wind aus West 20-30kn. Das wird vielleicht keine so ruhige Nacht! Aber wir haben nur die Fock ausgerollt und können so gut auf Windveränderungen in der Nacht reagieren.
Montag, 30. April 2018
Die Nacht war ok. Der Wind war nicht ganz so stark wie angekündigt. Wir hatten 15kn und in Böen 22kn. So sind wir in der Nacht nur mit Fock gut vorangekommen.
7:00 Uhr
Der Wind lässt wieder nach und wir rollen die Fock ein und starten eine Bb-Maschine.
Die fünfte Gastlandflagge wird gehisst.
Gegen Mittag können wir die ersten Berge Siziliens sehen, sie verstecken sich noch ein wenig hinter Wolken.
Dann setzt sich die Sonne durch und wir bewundern die Küstenlandschaft.
Plötzlich tauchen Delphine auf. Sie begleiten uns eine ganze Weile. Es ist ein unbeschreibliches Erlebnis.
Monte Pellegrino vor Palermo
14:30 Uhr
Wir laufen in den Hafen von Palermo ein.
In der SitiMar Marina haben wir einen Liegeplatz reserviert.
Kaum sind wir im großen Yachthafen, in dem sich mehrere Marinas befinden, werden wir mehrmals vom Steg oder auch vom Schlauchboot aus, angesprochen und man bietet uns einen Liegeplatz an. Einer im Schlauchboot versucht es immer wieder und nötigt uns, unbedingt zu seiner Marina zu kommen. Wir erklären, nein, wir haben bei SitiMar reserviert, aber das hindert ihn nicht und er redet weiter auf uns ein. Andere Länder….andere Sitten!
Um 15:00 Uhr sind wir fest am Liegeplatz in der SitiMar Marina und haben eine Tour von 499,9sm hinter uns.
Die Marina SitiMar empfehlen wir gerne weiter, sehr hilfsbereites und freundliches Personal und wir haben gute Tipps für den Besuch der Stadt Palermo erhalten.
Wasser/Strom am Steg, Mooring, Zugang zum Steg nur mit Schlüssel. Hafengeld: 70€
Gesamt Zeit: 3 Tage und 7 Stunden
Spitze: 15,2 kn
Durchschnitt: 6,8 kn
Gesamt: 499,9 sm
Der französische Katamaran hat tatsächlich den Ankeralarm ausgelöst, weil er zu dicht bei Titus geankert hat.
Nach dem Frühstück nehmen wir den Anker auf und fahren aus der schönen Ankerbucht.
Es geht an Palma vorbei zur Marina Sant Antonio d‘en Can Pastilla.
Palma
Mit der dortigen Charterbasis hat Tim telefoniert und wir können dort einen Liegeplatz bekommen. Morgen um 10:00 Uhr kommt ein Gutachter an Bord, der ein Gutachten (Lloyds) erstellt, welches für die Genehmigung des Charterbetriebes benötigt wird.
Als wir in die Marina einfahren, kommen uns viele Opitis entgegen. Wir lassen sie passieren, denn der Hafen ist sehr eng und Titus braucht ein bisschen Platz beim manövrieren. Tim parkt dann rückwärts an der Kaimauer ein und wir machen mit Achterleinen und Mooringleinen fest.
Gegen 15:00 Uhr fahren Kaddy und Tim mit dem Taxi zum Flughafen. Eine Woche war Kaddy an Bord und die Zeit ist so schnell vergangen. Aber vielleicht sehen wir uns hier an Bord bald wieder.
Can Pastilla liegt zwischen der Stadt Palma und der berühmten Ballermann-Ecke (Balnerario 6 ) von S‘Arenal. Hier in Can Pastilla geht es gemütlich zu, zwar ist der Ort auch sehr touristisch geprägt mit vielen Restaurants und Hotels, aber längs nicht so, wie man es von anderen Orten kennt.
Was uns auffällt: „Man spricht deutsch“ und zwar fast alle Urlauber und auch die Beschäftigten in den Geschäften und Restaurants.
Montag, 23. April 2018
Pünktlich um 10:00 Uhr kommt der Gutachter an Bord, er ist Deutscher, was die Abnahme deutlich vereinfacht. Es wird alles kontrolliert, z.B. die Sicherheitsausrüstung, aber auch die Ausstattung (Gasanlage usw.). Alles ist ok, nur mit den Feuerlöschern ist er nicht zufrieden. Tim hat 6 Feuerlöscher montiert je 1kg und es müssen 3 x je 2kg an Bord sein. Über die dortige Charterbasis kann Tim noch 3 x 2kg-Feuerlöscher besorgen, die wir dann noch montieren müssen.
Nun steht der Abnahme nichts mehr im Wege.
Wir fahren mit dem Bus (Linie 15) nach Palma, denn ohne Palmas Altstadt und seine mächtige Kathedrale gesehen zu haben, wollen wir die Insel nicht verlassen.
Das Wahrzeichen Mallorcas ist die gotische Kathedrale „La Seu“. Das prachtvolle Bauwerk erhielt seine heutige Form erst 1904 durch den Architekten Antoni Gaudi.
Eine tolle Blütenpracht vor der Kathedrale
Selten hat uns eine spanische Altstadt so gefallen, wie die von Palma. Hier ist überall Leben, Geschäfte, Bars und Restaurants sind bevölkert von Jung und Alt, Urlaubern und Mallorquiner. Alle genießen die Atmosphäre dieser Stadt. In den engen Gassen gibt es viele kleine Geschäfte und jede Gasse duftet anders, mal nach Gewürzen, dann nach frischem Brot und mal nach Gegrilltem.
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Marina Sant Antonio d‘en Can Pastilla
Hafengeld für eine Nacht: 173,03€ (Zuschlag für Katamaran) !
Das ist bis jetzt der teuerste Hafen auf unserer Reise!
Draußen ist spiegelglatte See, wir müssen den ganzen Weg von Ibiza nach Mallorca (60sm) motoren.
Mallorca zeigt sich.
Nach 9 Stunden lassen wir den Anker hinter der Illa d‘en Sales fallen, das ist die Bucht hinter dem Hafen von Portals Nous.
Ankerkette freiräumen
Anker fällt
Der Blick durch Fenster auf den Grund
Kaddy und Tim kennen diesen Ankerplatz von einem Besuch der Strandbar „Roxy Beach“.
Bei dieser Strandbar landen wir mit dem Schlauchboot an, haben aber keine Chance auf einen Platz.
Etwas weiter am Strand befindet sich eine weitere Strandbar und hier finden wir einen Tisch mit 4 Stühlen.
Mit Blick auf die tolle Bucht, den Sandstrand und Titus vor Anker, genießen wir einen Cocktail.
Die 6 oder 7 Boote, die noch mit uns in der Bucht liegen, verlassen nach und nach den Ankerplatz.
Das Abendessen (Thunfisch Steaks) genießen wir im Cockpit.
Als es schon dunkel ist kommt noch ein französischer Katamaran und legt sich sehr dicht neben uns. Die Franzosen wollen immer kuscheln. Unser Ankeralarm löst mehrmals aus, weil sich die Schiffe zu nahe kommen.
8:10 Uhr
Nach dem Frühstück legen wir ab. Die See ist glatt, heute weht kein Lüftchen.
Wir müssen den ganzen Weg (62m) vom Festland bis Formentera motoren.
links der Felsen von Calpe
Es ist schön warm und alle genießen den Tag, obwohl wir nicht segeln können.
17:00 Uhr
Wir erreichen Formentera. Es ist unbeschreiblich schön. Fast wie in der Karibik oder auf Mauritius. Das Wasser leuchtet türkis und ist glasklar. Der Strand lockt mit feinem, weißem Sand.
Wir fahren ein Stück am Strand vorbei und lassen in einer geschützten Bucht den Anker fallen.
Auch hier ist das Wasser glasklar und wir können den Anker auf dem Grund liegen sehen.
Kaddy ist Taufpatin und tauft Titus mit einem Schluck Sekt.
Wir wünschen Titus allzeit gute Fahrt.
Anschließend lassen wir das Beiboot zu Wasser und Kaddy und Tim unternehmen eine Tour an den Strand.
Müll am Strand! Das dürfte es heute nicht mehr geben. Mittlerweile müsste auch dem letzten Menschen klar sein, dass es für uns alle nicht gut ist.
Müll am Strand
Wir genießen den Abend im Cockpit.
Gesamt: 62 sm
Spitze: 10,4 kn
Durchschnitt: 7,1 kn
Zeit: 8 Std. 45 Min.
Hafenhandbuch erstellen (mit Infos aus dem Internet)
Links sammeln für Wetterinformation
Was muss mit an Bord: Liste erstellen
Hafenhandbuch
Alle Infos zu den Häfen haben wir im Netz gesammelt (hauptsächlich von den Seiten der ESYS ) und es ist ein Ebook entstanden. Das Ebook ist digital auf dem IPad und für den Fall, dass wir offline sind, haben wir alle Seiten ausgedruckt und nehmen den Ordner als Hafenführer in Form von einer Losenblattsammlung mit.
Titelblatt
Loseblattsammlung
Alle in Frage kommenden Häfen in dieser Liste sind auch in unserem Hafenführer enthalten.